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Jünger, Adam

geb. am 10. Juni 1910 in Worms
gest.

Häftling im KZ Osthofen vom 15. März bis 30. April 1933

Adam Jünger stammt aus einem politischen Elternhaus. Die Familie wohnte im Wormser Arbeiterviertel. Nach dem Besuch der Volksschule begann eine Ausbildung zum Kfz-Schlosser. Er war in der KPD, der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH), der Roten Hilfe, der Gewerkschaft und im Arbeitersportbund organisiert und aktiv. 1932 geriet er anlässlich einer politischen Versammlung im Wormser Spiel- und Festhaus mit der SA in eine tätliche Auseinandersetzung. Dafür erhielt er eine Gefängnisstrafe von sechs Monaten, aus der er erst am 14. März 1933 entlassen wurde. Kurz danach wurde er wiederum verhaftet und 8 bis 10 Tage im Wormser Gestapokeller eingesperrt, mehrmals verhört und misshandelt. Im Polizeipräsidium Worms traf er ca. 230 Antifaschisten aus den Reihen der KPD, der Falken, der SPD und der Gewerkschaften. Ungefähr 80 von ihnen mussten zu Fuß den Weg in das 9 1/2 Kilometer entfernte KZ in Osthofen antreten. Nach seiner Entlassung aus dem KZ Osthofen am 30. April 1933 musste er sich regelmäßig bei der Polizei melden. Wegen konspirativer Tätigkeit für die KPD war Jünger mehrmals in U-Haft. Am 23.12.1933 wurde er vom OLG Darmstadt wegen Vorbereitungen zum Hochverrat zu einer Zuchthausstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Am 22.3.1935 wurde er aus dem Zuchthaus Marienschloss entlassen. Anschließend war er erwerbslos. Am 26.12.1942 wurde er zum Lager Heuberg zum Strafbataillon 999 einberufen. Nach seiner Entlassung machte er Notstandsarbeiten. Auch nach 1945 war Jünger wieder Mitglied der KPD bis zum Verbot dieser Partei.

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