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Dienemann, Max

geb. am 27. September 1875 in Krotoschin (Posen)
gest. am 10. April 1939 in Tel Aviv

Häftling im KZ Osthofen ab 15. Dezember 1933

Der Publizist und Philiologe Max Dienemann war einer der führenden liberalen Rabbiner in Deutschland. Zusammen mit Leo Baeck leitete er den Allgemeinen Rabbinerverein Deutschland, in dem liberale und orthodoxe Rabbiner organisiert waren. Er besuchte zunächst eine jüdische Volksschule und ein Gymnasium. Anschließend studierte er in Breslau orientalische Philologie und promovierte im Jahr 1898. In den folgenden Jahrzehnten publizierte er in jüdischen Zeitungen, veröffentlichte Predigten und fertigte Auslegungen der Thora an. Seine in ganz Deutschland gehaltenen Vorträge zeugten von seiner eher traditionell geprägten Einstellung zum Judentum. Er warnte frühzeitig vor Nationalismus und Rassismus und plädierte für den Zionismus. 1919 wurde er von der Israelitischen Gemeinde in Offenbach am Main zum Rabbiner berufen. Im Dezember 1933 wurde er zum ersten Mal verhaftet und in das Konzentrationslager Osthofen überführt. Nach dem Novemberpogrom 1938 wurde er erneut verhaftet und diesmal in das KZ Buchenwald überstellt. Nach seiner Freilassung emigrierte er mit seiner Familie im März 1939 über London nach Palästina. Er starb bereits einige Wochen später in Tel Aviv.

Quelle: Max Dienemann / Salomon Formstecher-Gesellschaft Offenbach e. V.
Foto: Stadtarchiv Offenbach am Main

Bericht der Ehefrau Mally Dienemann über die Verhaftung ihres Ehemannes (Quelle: Leo Baeck Institut (NY ME 112; Berlin: LB/JMB MM 18)

Zeitungsberichte über die Verhaftung (Quelle: Leo Baeck NY ME 112; Berlin: LB/JMB MM 18)

Briefe Dienemanns aus dem KZ Osthofen (Quelle: Leo Baeck NY ME 112; Berlin: LB/JMB MM 18)

 

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