geb. am 17. November 1904 in Darmstadt
gest. am 7. Oktober 1977 in Hallstavik/Schweden
Häftling im KZ Osthofen vom 12. März bis 6. Mai 1933
Im Anschluss an seine Werkzeugdreherlehre arbeitete Gustav Doster bis 1933 als Metallarbeiter in Darmstadt. Bereits 1920 war er Mitglied der "Internationalen Antimilitaristischen Vereinigung" gewesen, ab 1921 gehörte er der Freien Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD) an, in der er verschiedene Funktionen in Darmstadt und im Rhein-Main-Gebiet bekleidete, zuletzt die eines Provinzialobmannes. Am 9. oder 10. März 1933 wurde festgenommen und in das Gerichtsgefängnis Darmstadt eingeliefert. Nachdem er über Pfingsten 1933 aus der Haft entlassen worden warm wurde er am 6. Mai wieder verhaftet und in das KZ Osthofen eingeliefert. Er stand im Verdacht, politische Druckschriften hergestellt und verteilt sowie mittels Flugblättern und Plakaten "öffentlich zu Gewalttätigkeiten gegen Personen und Sachen" aufgefordert zu haben. Am 11. Mai 1933 verurteilte ihn das Landgericht Darmstadt wegen "Vergehens gegen das Schusswaffengesetz" zu drei Wochen Gefängnis. Die Strafe galt durch die U-Haft als verbüßt. Noch im Sommer 1933 nahm er an einem „illegalen“ Treffen der FAUD teil. Im November 1933 wich er mit Hilfe der illegalen FAUD nach Amsterdam aus. Mit Fritz Schröder und in Verbindung mit den holländischen Syndikalisten gründete er die Auslandsgruppe der Deutschen Anarcho-Syndikalisten (DAS) und gab die Internationale Revue heraus. 1936 wurde er verhaftet. Der drohenden Auslieferung an Nazi-Deutschland entzog er sich durch seine Flucht über Belgien, Schweden nach Spanien. In Spanien wurde er Mitarbeiter der deutschsprachigen Rundfunksendung von Radio CNT-FAI . Er nahm in den DAS-Einheiten Erich Mühsam und Saccho-Vanzetti am Bürgerkrieg teil. 1938 wurde ihm und seiner Frau die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt. 1939 floh er nach Schweden. Dort arbeitete er bis 1951 als Werkzeugdreher in Stockholm und war anschließend Landwirt. Politisch engagierte er sich in der syndikalistischen "Sveriges Arbetarens Centralorganisation".
Ausführliche Biographie (erstellt von Sabrina Erbach) (.pdf)
weiterführende Literatur: Dr. Axel Ulrich. Zum Widerstand der Freien Arbeiter-Union Deutschalnds gegen den Natiobnalsozialismus, in Nassauische Annalen, Bd. 99, 1988
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