An der Autobahn A 1 weisen seit wenigen Tagen Schilder auf das ehemalige Konzentrationslager Hinzert hin. Das drei Meter breite und 2,30 Meter hohe Schild soll weitere Besucher in die heutige Gedenkstätte ziehen. Für Dieter Burgard, Vorsitzender der Gedenkstätteninitiative, ist das Schild ein weiterer Baustein in der Entwicklung der Gedenkstätte. "Gedenkstätten sind ein Teil unserer Kultur, für die man werben muss", sagt er. Zudem sei mit den Buchstaben "KZ" der richtige Begriff auf den touristischen Schildern zu sehen. Hinzert ist damit nach dem ehemaligen Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg die zweite Gedenkstätte, auf die in dieser Form an Autobahnen hingewiesen werde. Die stilisierten Bilder auf dem Schild symbolisieren das Gräberfeld, das Wercollier-Denkmal sowie das Dokumentations- und Begegnungszentrum der Gedenkstätte.
Für den Hermeskeiler Verbandsbürgermeister Michael Hülpes ist es wichtig, dass man sich zu diesem Kapitel der deutschen Geschichte bekennt. Es sei daher richtig, dass auf die Gedenkstätte, die eine überregionale Bedeutung besitzt, in geeigneter Form hingewiesen werde.
Voraussichtlich im August wird in der seit Dezember 2005 eröffnete Dauerausstellung der 50 000. Besucher erwartet. Für Beate Welter, Leiterin der Gedenkstätte, ist dies eine Besucherzahl, mit der bei der Eröffnung niemand gerechnet habe. Die Anzahl der Gruppen, beispielsweise Schulklassen, die das ehemalige KZ besuchen, ist von 117 in 2008 auf 204 in 2009 gestiegen. Aufgrund der hohen Nachfrage ausländischer Touristen stellt die Gedenkstätte den Besuchern seit 2009 auch Audio-Guides in niederländischer Sprache zur Verfügung.