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Durchhalten und Widerstand

Der Widerstand unter den Kriegsgefangenen richtete sich meist gegen Verstöße gegen das Genfer Abkommen, besonders gegen Arbeit, die direkt dem Krieg diente oder gegen den Arbeitszwang für Offiziere. Es kam zu Sabotage-Aktionen besonders in der Rüstungsproduktion, wobei auf deutscher Seite schon Krankmeldungen den Verdacht von Sabotage hervorriefen. Oftmals war es schon wichtig, sich gegen die Zermürbung durch die Gefangenschaft zur Wehr zu setzen. Wo es möglich war, entstanden Theatergruppen oder Chöre und selbst der Besuch von Gottesdiensten erhielt eine ermutigende Bedeutung; in Rheinhessen und der Saarpfalz wurde er verboten. Jean Paul Sartre, Gefangener des Stalag Trier, versuchte mit einem Theaterstück, seinen Mitgefangenen Mut zum Durchhalten zu vermitteln. Eine direkte Kritik an den Deutschen war ausgeschlossen. Daher zeigte Sartre mit einer neu gestalteten Christusgeschichte Möglichkeiten auf, wie die Gefangenen mit dem eigenen Leid umgehen konnten. Das Stück wurde am Weihnachtsabend 1940 im Lager auf dem Petrisberg aufgeführt. Doch es gab auch Versuche, die erwartete Besetzung Deutschlands durch die Alliierten - sogar bewaffnet - zu unterstützen.

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